Keine deeskalierende Strategie am 1.Mai
Der 1. Mai steht in Deutschland vor allem in der Tradition, dass es Krawalle und Auseinandersetzungen verschiedener politischer Gruppen gibt. In diesem Jahr, wird das „Krawallbild“ jedoch etwas anders skizziert, als man es „gewohnt“ ist.
War es bisher traditionell Berlin-Kreuzberg, dass sich mit den deutlichsten Ausschreitungen auseinander setzen musste, so wurde es spätestens in diesem Jahr von Hamburg überholt. Anders als bei der berliner Polizei, hat man es in Hamburg offensichtlich nicht für nötig gehalten, sich auf eine deeskalierende Strategie einzulassen. Allerdings muss man auch erwähnen, dass es der Polizei in Hamburg nicht leicht gemacht wurde, diese Strategie überhaupt in Erwägung zu ziehen.
Der Grund dafür ist, das die angemeldeten Demonstrationen der rechten und linken Gruppierungen, innerhalb der Stadt viel zu nahe aneinander vorbeiführten. Während die Polizei ursprünglich zwei verschiedene Routen für die jeweiligen Gruppierungen zur Auflage gemacht hatte, ging das Oberverwaltungsgericht davon aus, dass es ausreichend Abstand wäre, wenn die Gruppen auf der gleichen Strecke, mit einem Abstand von ca. 30 Minuten ihre Demonstrationszüge bewegen. Die Kritik, wies das Oberverwaltungsgericht aber mit der Begründung zurück, dass es bereits vorher schon gewalttätige Auseinandersetzungen gegeben hätte und auch die, weiter von der Demonstrationsroute entfernten, Brennpunkte ein Beleg dafür wären, dass die polizeilichen Auflagen, diese Auseinandersetzungen nicht verhindert hätten.
Die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen
Die örtlichen Einsatzkräfte wurden jedoch von der ungewöhnlich hohen Gewaltbereitschaft überrascht und der Einsatzleiter Peter Born, ging davon aus, dass man ohne das Eingreifen der Polizei auch mit Toten hätte rechnen müssen. Trotz der Gewaltbereitschaft auf beiden Seiten, geht man davon aus, dass die ersten gewalttätigen Auseinandersetzungen aus den Reihen der rechten Demonstranten begonnen wurden. Die meisten der Demonstranten waren Jugendliche, die eigens zu diesen Demonstrationen angereist sind. Bei vielen geht man davon aus, dass sie sich daran beteiligt haben, um sich mit diesen gewalttätigen Auseinandersetzungen noch weiter zu profilieren.
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