Bericht: Unterwegs die richtige Ladesäule fürs E-Auto finden, Teil 2
E-Autos sind im Kommen. Das liegt nicht zuletzt an der Förderung, mit der der Gesetzgeber den Kauf eines umweltfreundlicheren Elektroautos belohnt. Außerdem haben die Autobauer viel in die Weiterentwicklung investiert, wodurch Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb zunehmend leistungsfähiger, aber auch kostengünstiger werden.
Doch genauso wie ein Benziner oder Diesel muss auch ein E-Auto betankt werden. Die meisten Fahrer von E-Autos laden ihre Batterie zu Hause auf. Wenn aber unterwegs Strom nachgetankt werden muss, kann sich die Sache etwas schwieriger gestalten. In einem zweiteiligen Bericht beantworten wir die wichtigsten Fragen zur richtigen Ladesäule und dem passenden Ladetarif für unterwegs.
Hier ist Teil 2.:
Inhalt
Wie lassen sich die Ladekosten ermitteln?
Der Fahrer kann überschlagen, wie teuer es wird, wenn er sein E-Auto unterwegs mit Strom betankt. Dazu braucht er
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die geschätzte Kilometerzahl pro Jahr, für die er unterwegs Strom laden wird,
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den Stromverbrauch des Fahrzeugs in Kilowattstunden (kWh) je 100 Kilometer,
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die Batteriekapazität des Autos in kWh sowie
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die Ladeleistung des Fahrzeugs in Kilowatt (kW) bei einer normalen AC-Ladung und bei der schnelleren DC-Ladung, sofern das mit dem eigenen Fahrzeug möglich ist.
Diese Daten kann der Fahrer anschließend in die entsprechenden Formeln einsetzen, um die nächsten Werte zu errechnen.
Die Formeln lauten:
Jahresverbrauch in Kilowattstunden | Kilometerzahl x Verbrauch pro 100 km |
Anzahl der Aufladungen pro Jahr | Jahresverbrauch : (Batteriekapazität x 100 %) |
Ladezeit in Stunden | (Batteriekapazität x 100 %) : Ladeleistung |
Bei einem Ladevorgang wird aber in aller Regel nicht die gesamte Batteriekapazität beansprucht. Stattdessen entspricht die bezogene Strommenge nur einem bestimmten Anteil. Um die Ladekosten zu überschlagen, kann der Fahrer daher mit rund 80 Prozent rechnen und diesen Wert entsprechend anstelle der 100 % in die Formeln einsetzen.
Ein Rechenbeispiel
Angenommen, der Fahrer braucht für sein Auto voraussichtlich für 5.000 Kilometer jährlich Strom von Ladesäulen unterwegs. Der Verbrauch des E-Autos liegt bei 17,2 kWh pro 100 km. Die Batteriekapazität beträgt 38 kWh, die Ladeleistung 7,2 kW bei einer AC- und 40 kW bei einer DC-Ladung.
Daraus ergibt sich, dass der Fahrer unterwegs 860 Kilowattstunden Strom tanken muss. Multipliziert er diesen Verbrauch mit dem Preis pro Kilowattstunde, weiß er, wie hoch die jährlichen Ladekosten bei einer Abrechnung nach Strommenge sind. Kostet eine Kilowattstunde zum Beispiel 40 Cent, würden sich die Ladekosten pro Jahr auf 344 Euro belaufen.
Bezieht er bei den Ladevorgängen eine Strommenge, die 80 Prozent der Kapazität seines Akkus entspricht, kommt er pro Jahr auf rund 30 Aufladungen. Nutzt der Fahrer einen Tarif mit Ladevorgängen zum Festpreis und kostet so ein Ladevorgang pauschal 6 Euro, macht das jährliche Stromkosten von 180 Euro.
Allerdings ist die Parkdauer an Ladesäulen zeitlich oft begrenzt. Außerdem kann der Ladevorgang länger dauern, wenn die Bedingungen nicht optimal sind, zum Beispiel weil zeitgleich ein zweites Auto die Ladesäule nutzt und so ihre Leistung reduziert oder weil sehr kalte Temperaturen herrschen.
Reicht das Zeitfenster nicht aus, um den Akku um 80 Prozent aufzuladen, schlägt die zusätzliche Parkzeit mit Extrakosten zu Buche.
Für eine Aufladung braucht der Fahrer 4,2 Stunden bei einer AC-Ladung und rund 45 Minuten bei einer Schnellladung. Bei einem Zeittarif, der zum Beispiel ab drei Stunden Zusatzgebühren in Rechnung stellt, müsste der Fahrer also für eine Stunde und 12 Minuten extra zahlen.
Wie nutzt der Fahrer einen Ladetarif?
An einer Ladesäule können viele verschiedene Tarife zur Verfügung stehen. Damit der Fahrer auf einen bestimmten Ladetarif zurückgreifen kann, muss er sich in aller Regel im Vorfeld bei dem Tarifanbieter, einem sogenannten E-Mobilitiy-Provider, registriert haben.
Der Zugang zur Ladesäule erfolgt dann über eine App, per SMS, mittels Ladeschlüssel oder durch eine Ladekarte vom Anbieter. Abgerechnet und bezahlt wird der Ladevorgang zum Beispiel per Lastschrift, ein Online-Bezahlverfahren oder ebenfalls über die App.
Ähnlich wie im Mobilfunk haben die Tarifanbieter Netzwerke gebildet. Dadurch wird es möglich, dass der Fahrer sein E-Auto auch an Ladesäulen tanken kann, die von einem anderen Tarifanbieter betrieben werden. Das wird als Roaming bezeichnet. Hat der Fahrer also einen Vertrag mit Anbieter A geschlossen, kann er ohne zusätzliche Registrierung Ladesäulen nutzen, die Anbieter B betreibt.
Die Rechnung stellt weiterhin Anbieter A als Vertragspartner aus. Allerdings sollte sich der Fahrer vergewissern, ob an den Ladesäulen der Netzwerk-Partner nicht andere Preise berechnet werden.
Jede Ladesäule, die ab 2018 in Betrieb ist, muss außerdem das sogenannte Ad-hoc-Laden ermöglichen. Damit ist gemeint, dass der Fahrer sein Fahrzeug mit Strom betanken kann, ohne dass er sich vorher bei einem Anbieter registriert haben muss.
Um den Service zu nutzen, braucht der Fahrer meist sein Smartphone und eine Kreditkarte. Die Tarife sind aber meist deutlich teurer und deshalb eher eine Notlösung.
Worauf sollte der Fahrer bei der Auswahl eines Ladetarifs achten?
Die Suche nach einem geeigneten Ladetarif für unterwegs kann sich als recht schwierig herausstellen. Denn die bekannten Vergleichsportale bilden Tarife für E-Mobilität bisher nicht ab.
Und durch die unterschiedlichen Abrechnungsmethoden und die individuellen Faktoren, die berücksichtigt werden müssen, ist es nicht so einfach, sich einen Überblick zu verschaffen. Damit es trotzdem klappt, sind hier die drei wichtigsten Punkte, auf die der Fahrer achten sollte:
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Günstige Preise
Zunächst einmal sollte der Fahrer wissen, wie hoch die Durchschnittspreise generell sind. Meist bewegen sich die Kosten für AC-Ladungen bei 30 bis 35 Cent und für DC-Ladungen zwischen 35 und 50 Cent pro Kilowattstunde. Je nach Anbieter können die Preise aber auch ganz anders aussehen. Eine gute Übersicht über Stromtankstellen samt Tarifverbünden bietet dieses Verzeichnis.
Außerdem sollte sich der Fahrer erkundigen, wo er kostenfrei oder vergünstigt laden kann. Solche Angebote gibt es zum Beispiel bei einigen Stadtwerken, für Kunden mancher Stromversorger und teils von Supermarktketten.
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Verfügbare Ladesäulen
Je mehr Ladepunkte es gibt, desto flexibler kann der Fahrer den Tarif nutzen. Wo der Anbieter Ladesäulen betreibt, ist meist auf seiner Internetseite aufgeführt. Ist der Anbieter überwiegend regional tätig, sollte sich der Fahrer erkundigen, ob und zu welchen Bedingungen der Tarif im Rahmen vom Roaming nutzbar ist.
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Kurze Vertragslaufzeit
Der Gesetzgeber schreibt vor, dass ein Ladetarif eine Erstlaufzeit von maximal 24 Monaten haben und sich danach um höchstens ein Jahr stillschweigend verlängern darf. Ratsam ist aber, wenn sich der Fahrer für einen Vertrag entscheidet, der gar keine Mindestlaufzeit hat oder jeweils monatlich gekündigt werden kann. Dadurch bleibt der Fahrer flexibel und kann besser reagieren, wenn neue Tarifangebote auf den Markt kommen.
Andersherum kann es Sinn machen, Verträge mit mehreren Anbietern zu schließen. Die Mischung aus einem günstigen Tarif in der Region und einem zweiten Tarif für längere Fahrten vergrößert die Anzahl an Ladesäulen, an denen der Fahrer unterwegs preiswert tanken kann.
Lädt der Fahrer sein Fahrzeug so gut wie nie unterwegs, kann er aber auf einen Vertrag verzichten. Sollte er doch einmal nachladen müssen, kann er immer noch auf eine Ad-hoc-Ladung zurückgreifen.
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Thema: Bericht: Unterwegs die richtige Ladesäule fürs E-Auto finden, Teil 2
Übersicht:
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Joa, nicht erwartet, dass es etwas komplizierter wird…
Egal, der Tesla wird dennoch angeschafft, ist einfach ein alter Traum von dem Kind in mir 😉
Dann muss ich eben auf Reisen darauf achten, nur Ladenstationen aufzusuchen, die in der Nähe eines Cafés liegen!