Bericht: Infos und 7 Irrtümer rund um Zecken

Bericht: Infos und 7 Irrtümer rund um Zecken

Sie sind ganz klein, haben Farben von rötlich über braun bis fast schwarz und können gefährliche Krankheiten übertragen. Die Rede ist von Zecken, die auch als Gemeiner Holzbock bekannt sind. Die lästigen Blutsauger sind jedem ein Begriff. Doch gleichzeitig kursieren viele Halbwahrheiten. In diesem Bericht geben wir Infos und klären sieben Irrtümer rund um Zecken auf.

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Bericht Infos und 7 Irrtümer rund um Zecken

Sieben Irrtümer richtig gestellt

Dass Zecken gefährliche Krankheiten übertragen können, steht außer Frage. Doch wenn es um den Schutz und das richtige Verhalten geht, halten sich einige Irrtümer hartnäckig. Deshalb stellen wir zunächst einmal die sieben größten Halbwahrheiten richtig.

  1. Zecken beißen.

Zecken haben Stechrüssel und Mundwerkzeuge, die Scheren ähneln. Hat eine Zecke eine passende Stelle gefunden, schneidet sie die Haut mit ihren Mundwerkzeugen auf, sticht mit ihrem Rüssel in das Gewebe ein und beginnt damit, sich mit Blut vollzusaugen. Deshalb beißen Zecken nicht, sondern sie stechen.

  1. Zecken fallen von Bäumen herunter.

Zecken sitzen nicht auf Bäumen und lassen sich herunterfallen, wenn ein potenzielles Opfer vorbeigeht. Vielmehr verstecken sich Zecken im Unterholz, in Zweigen von Büschen oder in Gras. Über die Duftstoffe, die Menschen und auch Tiere ausdünsten, nehmen Zecken dann ihr Opfer wahr und krabbeln vom Grashalm oder Ast auf den Körper.

  1. Die Aktivität von Zecken beschränkt sich auf bestimmte Regionen in Deutschland.

Zecken sind in ganz Deutschland heimisch. Die Tiere, die Borreliose übertragen, sind auch im gesamten Bundesgebiet aktiv.

Bei FSME sieht es etwas anders aus. Eine Übertragung durch Zecken beschränkt sich hier tatsächlich auf bestimmte Gebiete. Sie liegen überwiegend im Süden Deutschlands. Allerdings können sich die Gebiete ändern und ausweiten. Eine Übersicht mit den aktuellen FSME-Risikogebieten stellt das Robert-Koch-Institut auf seiner Webseite zur Verfügung.

  1. FSME übertragen Zecken nur in der warmen Jahreshälfte.

Das Kürzel FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis. Doch die Bezeichnung der Krankheit ist irreführend. Denn Zecken können die Krankheitserreger nicht nur im Frühsommer oder generell in der warmen Jahreszeit übertragen.

Stattdessen sind infizierte Zecken bereits ab sieben Grad Celsius aktiv. Wenn die Temperaturen im Herbst und Winter längere Zeit über dieser Marke liegen, ruhen auch die kleinen Blutsauger nicht. Deshalb ist eine Erkrankung in der kalten Jahreshälfte nicht ausgeschlossen.

  1. Lange Kleidung schützt ausreichend vor Zecken.

Lange Kleidung bedeckt die Haut und kann eine Zecke deshalb aufhalten. Einen hundertprozentigen Schutz bietet die Kleidung aber trotzdem nicht. Denn auf der Suche nach einer Stichstelle kann eine Zecke durchaus eine ganze Zeit lang herumkrabbeln.

  1. Es genügt, eine Zecke sofort zu entfernen.

Wer eine Zecke auf seinem Körper hat, sollte diese zeitnah entfernen. Doch wichtig ist auch, die Einstichstelle in den nächsten Tagen und Wochen zu beobachten. Sofern eine Rötung oder Schwellung entsteht, sollte sich ein Arzt die Wunde unbedingt anschauen.

  1. Klebstoff und Öl sind wirksame Mittel.

Zecken mit Öl, Klebstoff oder ähnlichen Mitteln ersticken zu wollen, ist eine sehr schlechte Idee. Denn die Gefahr ist groß, dass die Zecke gerade durch ihren Todeskampf die gefährlichen Krankheitserreger absondert. Richtig ist deshalb, die Zecke eben nicht unnötig in Stress zu versetzen, sondern mit einer Karte, Zange oder Pinzette herauszuziehen.

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Diese Krankheiten übertragen Zecken

Zecken können verschiedene Erreger in sich tragen. Hierzulande sind die Blutsauger aber vor allem für zwei Erkrankungen verantwortlich, nämlich für FSME und für Lyme-Borreliose.

Bei FSME, der Frühsommer-Meningoenzephalitis, handelt es sich um eine Virusinfektion. Viele Infektionen verursachen keine Beschwerden. Zu einer Erkrankung kommt es in ungefähr 30 Prozent der Fälle. FSME äußert sich zunächst durch grippeähnliche Symptome, die sich etwa eine bis zwei Wochen nach dem Stich einer infizierten Zecke bemerkbar machen.

Rund zehn Prozent der Betroffenen entwickeln im weiteren Verlauf eine Entzündung der Hirnhaut, des Gehirns oder des Rückenmarks. Gegen FSME ist eine Impfung verfügbar. Empfohlen wird die Impfung für Personen, die sich regelmäßig oder zeitweise in einem FSME-Risikogebiet aufhalten.

Anders als die FSME ist die Lyme-Borreliose keine Virus-, sondern eine bakterielle Infektion. Experten schätzen, dass bis zu 20 Prozent aller Zecken das Bakterium in sich tragen. Deshalb kommt die Erkrankung auch deutlich häufiger vor als FSME.

Ein frühes Anzeichen für eine Infektion mit Borrelien ist ein kreisförmige Rötung um die Einstichstelle herum. Die Rötung zeigt sich meist nach ein paar Tagen bis Wochen und kann sich auf mehr als fünf Zentimeter Durchmesser ausweiten. Wer von einer Zecke gestochen wurde, sollte die Stelle deshalb vier bis sechs Wochen lang im Auge behalten.

Eine Impfung gegen die Lyme-Borreliose gibt es nicht, die Erkrankung lässt sich aber mit Antibiotika gut behandeln. Eine unerkannte Infektion kann Folgeerkrankungen mit sich bringen, von denen unter anderem die Gelenke, das Nervensystem und die Haut betroffen sein können.

Der richtige Umgang mit einem Zeckenstich

Am besten ist natürlich, wenn die Zecke erst gar nicht zusticht. Wer in der Natur unterwegs ist, sollte deshalb eine lange Hose, ein langärmeliges Oberteil, Strümpfe und geschlossene Schuhe tragen.

Außerdem ist ratsam, unbekleidete Körperstellen mit einem Insektenschutz einzureiben. In Wäldern und Grünlagen sollten die ausgewiesenen Wege genutzt und Pfade durch dichtes Gebüsch oder hohes Gras besser vermieden werden.

Nach einem Ausflug ist wichtig, die Kleidung und den Körper sorgfältig nach Zecken abzusuchen. Die Blutsauger wählen bevorzugt Körperstellen, an denen die Haut eher dünn ist und an denen sie sich ungestört vollsaugen können. Zu diesen Stellen gehören zum Beispiel die Kniekehlen und die Armbeugen, die Achselhöhlen, die Kopfhaut, der Nacken, der Bauchnabel und der Lendenbereich.

Hat eine Zecke zugestochen, ist wichtig, sie möglichst schnell zu finden und richtig zu entfernen. Denn je länger eine infizierte Zecke Blut saugen kann, desto größer ist das Risiko, dass sie Erreger überträgt.

Um die Zecke abzunehmen, gibt es in Apotheken und Drogerien sogenannte Zeckenkarten. Eine Zeckenkarte hat eine Einkerbung, in der die Zecke eingeklemmt und anschließend nach oben herausgehoben wird. Die Alternative dazu ist eine Zeckenzange. Damit wird die Zecke erfasst und mit einer leichten Drehbewegung aus der Haut gezogen.

Wichtig ist aber, die Zecke nicht zu zerquetschen oder anderweitig zu verletzen. Denn im Todeskampf könnte die Zecke erst recht Erreger abgeben. Bleiben Teile zurück, könnte sich die Wunde entzünden.

Wer sich nicht traut, eine Zecke selbst herausziehen, sollte einen Arzt aufsuchen. Gleiches gilt, wenn die Zecke möglicherweise nicht ganz entfernt wurde oder wenn sich die Einstichstelle rötet, nicht abheilt oder anders verändert.

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Hier schreiben Marion Kalinski - Deutschlehrerin, Armin Wischhusen - freier Journalist, Christian Gülcan - Redakteur und Inhaber Artdefects Media Verlag, sowie Denise Menke - Inhaberin einer Presseagentur, Canel Gülcan - Studentin Germanistik / Deutsch auf Lehramt. Wir möchten Wissenswertes zu Themen vermitteln, die aktuell in Deutschland sind , sowie diverse Anleitungen und Tipps für Verbraucher, Schule, Studium oder Beruf weitergeben.

Ein Gedanke zu „Bericht: Infos und 7 Irrtümer rund um Zecken“

  1. Ich gehe im Sommer mittlerweile gar nicht mehr ohne Insektenschutz in Form von Spray aus dem Haus.
    Ich bin leider ein Hypochonder und wenn es eine Sorge gibt, um die ich mich nicht mehr kümmern, ist es eine Sorge weniger, die mein Gewissen belastet..

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