Bericht: Aktualisierte Empfehlungen zur Höhe des Taschengeldes
Ob Süßigkeiten, Spielzeug, Zeitschriften, Kinobesuche oder andere Dinge: Mit ihrem Taschengeld können sich Kinder und Jugendliche etwas kaufen, was sie gerne haben möchten. Dabei lernen sie auch, sich ihr Geld einzuteilen, Preise zu vergleichen und zu sparen. Ob die Eltern die Einkäufe für sinnvoll und notwendig halten, spielt keine Rolle. Denn ihr Taschengeld dürfen die Kinder grundsätzlich so verwenden, wie sie das wollen.
Doch ab wann sollten Kinder eigentlich Taschengeld bekommen? Und wie hoch sollte es sein?:
Inhalt
Aktualisierte Empfehlungen zur Höhe des Taschengeldes
Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) hat seine Empfehlungen zum Taschengeld überarbeitet. Dabei ist die Höhe an die aktuelle Inflationsrate angepasst. Die Empfehlungen sind natürlich keine Normvorgabe oder Verpflichtung.
Stattdessen sollen sie den Eltern eine Orientierung dazu geben, wie teuer das Leben auch für Kinder und Jugendliche geworden ist und wie viel Taschengeld sie angesichts der Preise im Jahr 2024 zur Verfügung haben sollten.
Demnach empfiehlt das DJI 1 bis 2 Euro pro Woche für Kinder unter sechs Jahren und 2 bis 4 Euro für sechs- bis neunjährige Kinder. In diesen Altersgruppen kommen pro Lebensjahr 50 Cent dazu.
Bekommt ein sechs Jahre altes Kind zum Beispiel 3 Euro Taschengeld wöchentlich, werden es ab dem siebten Geburtstag 3,50 Euro.
Dabei sollten die Eltern das Taschengeld wöchentlich auszahlen, damit die Kinder den Überblick behalten und es ihrem Empfinden nach nicht ewig dauert, bis die nächste Auszahlung erfolgt.
Für Kinder im Alter zwischen zehn und 13 Jahren rät das DJI zu 20 bis 30 Euro Taschengeld im Monat. Pro Lebensjahr sollte das Taschengeld um 2,50 Euro steigen. Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren sollten laut DJI 30 bis 70 Euro pro Monat bekommen. Der jährliche Anstieg sollte bei 10 Euro liegen. Für 18-Jährige ist ein monatliches Taschengeld von 75 Euro realistisch.
In diesen Altersgruppen kann das Taschengeld monatlich ausgezahlt werden. So lernen die Kinder und Jugendlichen, sich das Geld verantwortungsvoll einzuteilen.
Dabei sind die Beträge ab 16 Jahren für Jugendliche gedacht, die als Schüler:innen noch kein eigenes Geld verdienen und deshalb finanziell von ihren Eltern abhängig sind.
Die tatsächliche Höhe des Taschengeldes
Die Beträge, die das Deutsche Jugendinstitut empfiehlt, sind ähnlich hoch wie das Taschengeld, das Kinder in Deutschland tatsächlich bekommen.
Der Kinder-Medien-Monitor-Bericht aus dem Jahr 2023 ergab, dass sechs bis neun Jahre alte Kinder im Durchschnitt 14,50 Euro pro Monat erhielten. Bei den zehn bis 13 Jahre alten Kindern waren es durchschnittlich 35,10 Euro Taschengeld monatlich.
Jugendliche im Alter zwischen 16 und 18 Jahren bekamen von ihren Eltern hingegen deutlich mehr Taschengeld, als vom DJI empfohlen. Hier belief sich das Taschengeld nämlich im Schnitt auf 278 Euro monatlich. Allerdings ist in dieser Summe vermutlich ein bestimmtes Budget für feste Ausgaben enthalten.
Ein festes Budget hält das DJI ab einem Alter von 14 Jahren für sinnvoll. Denn in diesem Alter haben Jugendliche schon ein gewisses Verständnis für Geld entwickelt und können besser damit haushalten.
Das Budget ist für Dinge vorgesehen, die regelmäßig gekauft werden müssen. Das können zum Beispiel Pflegeprodukte, Fahrkarten, Schulmaterialien, die Kosten fürs Smartphone oder Kleidung ein.
Die Eltern sollten dabei klare Vereinbarungen mit ihrem Kind treffen, welche Fixkosten genau mit diesem Geld gedeckt werden sollen.
Wichtig ist außerdem eine klare Trennung zwischen dem Budget für feste, wichtige Ausgaben und dem Taschengeld für persönliche Dinge und Wünsche. Das Taschengeld haben die Kinder komplett zu ihrer freien Verfügung.
Deshalb sollten sich die Eltern hier auch mit moralischen Bewertungen zurückhalten. Denn für den Lerneffekt macht es keinen Unterschied, wofür die Kinder und Jugendlichen ihr persönliches Taschengeld ausgeben.
Umfragen haben ergeben, dass Kinder bis 13 Jahre ihr Taschengeld hauptsächlich in Spielzeug, Spiele sowie Süßigkeiten, Snacks und Getränke investieren.
Mit einem Teil des Geldes kaufen die Kinder aber auch Zeitschriften, Comics und Bücher. Rund ein Viertel des Taschengeldes wird außerdem gespart.
Die Höhe ist nicht entscheidend
Aber was sollen Eltern tun, die es sich schlichtweg nicht leisten können, ihren Kindern ein Taschengeld in der empfohlenen Höhe zu geben?
Grundsätzlich besteht keine Verpflichtung, überhaupt ein Taschengeld auszuzahlen.
Möchten die Eltern ihren Kindern ein Taschengeld geben, damit diese lernen, verantwortungsvoll mit Geld umzugehen, sollten die Eltern die finanzielle Situation offen kommunizieren. Nur so können die Kinder verstehen, in welcher Höhe ein Taschengeld machbar ist.
Tatsächlich ist aber gar nicht entscheidend, wie hoch das Taschengeld ausfällt. Laut DJI kommt es vielmehr darauf an, dass Kinder und Jugendliche in regelmäßigen Abständen unaufgefordert und unabhängig von ihrem Verhalten einen gewissen Betrag zu ihrer freien Verfügung bekommen.
Das ist wichtig, damit sie schon in jungen Jahren lernen, mit Geld umzugehen.
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Thema: Bericht: Aktualisierte Empfehlungen zur Höhe des Taschengeldes
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