Bericht Teil 1: Lohnt sich der Kauf eines E-Autos?

Bericht Teil 1: Lohnt sich der Kauf eines E-Autos?

Umweltfreundlich, keine CO2-Emissionen, im Unterhalt günstiger als ein Verbrenner und interessante Rabattangebote der Hersteller: Immer mehr Menschen fühlen sich von den Vorteilen eines Elektroautos angesprochen und denken über eine Anschaffung nach. Doch lohnt sich der Kauf eines E-Autos wirklich? In einem zweiteiligen Bericht erklären wir, welche Punkte berücksichtigt werden sollten, um diese Frage zu beantworten.

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Bericht Teil 1 Lohnt sich der Kauf eines E-Autos

Lohnt sich der Kauf eines E-Autos für die Umwelt?

Wer sich näher mit dem Thema Elektroauto befasst, wird schnell dem Wort „emissionsfrei“ begegnen. Auf den ersten Blick klingt die Bilanz sehr überzeugend. Denn E-Autos stoßen tatsächlich kein CO2 aus. Für die Umwelt scheint sich ein E-Auto demnach zu lohnen.

Ganz so einfach ist es aber leider nicht. Die Stromproduktion bleibt nämlich meist unberücksichtigt. Doch ein E-Auto muss geladen werden und um den Strom als Kraftstoff bereitzustellen, ist unter anderem CO2 notwendig. Auch bei der Produktion der Akkus entstehen Schadstoffe.

Blütenrein ist die Umweltbilanz eines E-Autos also nicht. Langfristig lohnen sich Elektroautos aber trotzdem. Denn die Emissionen, die bei der Herstellung und Nutzung verbraucht werden, gleicht das saubere Fahren mit der Zeit wieder aus.

Die Reichweite ist ein Knackpunkt

Neben den Kosten für die Anschaffung und den Unterhalt ist die Reichweite ein entscheidendes Kriterium für oder gegen den Kauf eines E-Autos. Damit verknüpft ist auch die Verfügbarkeit von Ladestellen.

Was die Reichweite betrifft, hat sich inzwischen einiges getan. Schafften Elektroautos vor wenigen Jahren um die 300 Kilometer, gibt es jetzt Fahrzeuge, die bis zu 700 Kilometer weit kommen.

Dennoch gibt es keine pauschale Antwort auf die Frage, ob sich ein Elektroauto mit Blick auf die Reichweite lohnt. Denn für welche Strecke die Akkus ausreichen, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Dazu gehören:

  • Fahrverhalten und Beschaffenheit der Route

  • Außentemperatur

  • Betrieb von Heizung oder Klimaanlage

Mittlerweile sind die Angaben der Hersteller zur Reichweite sehr präzise. Sie werden in einem Prüf- und einem Testzyklus ermittelt. Dadurch können sich Autofahrer darauf verlassen, dass die Zahlen stimmen. Auch die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge ist deutlich besser geworden. Unterwegs eine Ladesäule zu finden, an der das Fahrzeug geladen werden kann, sollte kein allzu großes Problem mehr sein.

Lohnt sich der Kauf eines E-Autos in finanzieller Hinsicht?

Der Gesetzgeber hat den Kauf eines E-Autos durch einen Umweltbonus gefördert. Doch seit Dezember 2023 können keine neuen Anträge mehr gestellt werden. Die staatliche Förderprämie fällt damit weg. Allerdings haben viele Automarken eigene Förderprogramme aufgelegt. Durch Preisnachlässe können die Anschaffungskosten deshalb nach wie vor geringer ausfallen.

Trotzdem ändern auch Rabatte nichts daran, dass E-Autos deutlich teurer sind als vergleichbare Fahrzeuge mit Benzin- oder Dieselmotor. Die Wartung, die Inspektion und der Kraftstoff sind zwar kostengünstiger als bei einem Verbrenner.

Unterm Strich rechnen sich E-Autos aber erst bei einer höheren Fahrleistung pro Jahr und unter der Voraussetzung, dass der Ladestrom günstig ist. Je nach Modell und Größe dauert es bis zu zehn Jahre, bis sich ein E-Auto rentiert.

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Mit Blick auf die Steuer ist das E-Auto klar im Vorteil. Denn nach dem Kauf fällt bis zu zehn Jahre lang keine Kfz-Steuer an. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass es in vielen Städten und Gemeinden Sonderrechte für Fahrzeuge mit E-Kennzeichen gibt.

Dazu kann zum Beispiel gehören, dass eigene Parkplätze exklusiv für E-Autos ausgewiesen sind oder E-Autos kostenfrei oder zu ermäßigten Tarifen parken können.

Bericht Teil 1 Lohnt sich der Kauf eines E-Autos (1)

Der Zeitfaktor

Viele Autofahrer werten die lange Ladedauer eines Elektroautos als problematisch. Wie lange es dauert, bis die Akkus aufgeladen sind, hängt von mehreren Faktoren ab.

So spielt zum einen eine Rolle, ob der Autofahrer eine normale Ladesäule oder eine Schnellladestation nutzt. Zum anderen hängt die Dauer vom Ladekabel und Ladegerät ab. Auch die Außentemperatur beeinflusst die Ladedauer.

Je nach Stromart und Stromquelle muss der Autofahrer damit rechnen, dass ein Ladevorgang zwischen 30 Minuten und 14 Stunden dauern kann. Lädt das Auto über Nacht in der heimischen Garage, ist die Ladedauer natürlich kein großes Problem. Aber ein Verbrenner ist auf jeden Fall schneller vollgetankt.

Inspektion und Wartung

E-Autos entwickeln sich stetig weiter und technische Innovationen lassen die Fahrzeuge immer besser und sicherer werden. Ein beliebtes Verkaufsargument lautet, dass die Wartungskosten geringer sind als bei einem Verbrenner.

Tatsächlich ist die Inspektion bei einem E-Auto weniger umfangreich. Das liegt daran, dass bei einem E-Auto viele Komponenten wegfallen. Dazu zählen unter anderem der Tank und die Abgasanlage.

Ein Wechsel von Zahnriemen oder Ölfilter und Reparaturen am Auspuff gehören damit der Vergangenheit an. Außerdem ist die verbaute Elektrik wartungsfrei.

Auf der anderen Seite kommen andere Bauteile hinzu. Zu bedenken ist auch, dass nicht jede Werkstatt Arbeiten an E-Autos vornehmen kann. Ratsam ist auf jeden Fall, regelmäßige Inspektionen durchführen zu lassen. Vor allem die Elektronik geht gerne mal kaputt.

Unterm Strich lohnt sich an dieser Stelle ein E-Auto trotzdem. Im Vergleich zu einem Benziner oder Diesel betragen die Wartungskosten beim E-Auto nur 65 Prozent.

Die Kfz-Versicherung

Wie jedes andere Auto braucht auch ein E-Auto zumindest eine Kfz-Haftpflichtversicherung, damit es auf öffentlichen Straßen bewegt werden kann. Auf die Höhe der Versicherungsprämie hat die Antriebsart keinen Einfluss.

Stattdessen berechnet sich der Versicherungsbeitrag nach den üblichen Kriterien wie der Typ- und Regionalklasse, dem Schadenfreiheitsrabatt und der jährlichen Fahrleistung.

Eine Besonderheit gilt aber für die Akkus. Sie sind prinzipiell über eine Kaskoversicherung abgedeckt, allerdings nicht immer mitversichert. Einige Versicherer bieten spezielle Versicherungen für E-Autos an. Hier gibt es dann gesonderte Regelungen für die Akkus.

Andere Kfz-Versicherungen für Elektroautos erstatten den Wiederbeschaffungswert nur anteilig, wenn bei einem versicherten Akku ein Schaden auftritt.

Schäden durch Abnutzung, Verschleiß oder chemische Reaktionen sind jedoch generell ausgeschlossen.

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Hier schreiben Marion Kalinski - Deutschlehrerin, Armin Wischhusen - freier Journalist, Christian Gülcan - Redakteur und Inhaber Artdefects Media Verlag, sowie Denise Menke - Inhaberin einer Presseagentur, Canel Gülcan - Studentin Germanistik / Deutsch auf Lehramt. Wir möchten Wissenswertes zu Themen vermitteln, die aktuell in Deutschland sind , sowie diverse Anleitungen und Tipps für Verbraucher, Schule, Studium oder Beruf weitergeben.

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