Bericht rund um den Wertverlust beim Auto
Die Familie bekommt Zuwachs, künftig muss eine Hundebox im Fahrzeug verstaut werden, die notwendigen Reparaturen am alten Auto lohnen sich nicht mehr, es wird einfach mal wieder Zeit für ein neues Auto: Für einen Fahrzeugwechsel kann es verschiedene Gründe geben. Doch in allen Fällen stellt sich die Frage, wie viel das bisherige Auto noch wert ist. Aber welche Faktoren wirken sich auf den Restwert aus?
In diesem Bericht klären wir die wichtigsten Fragen rund um den Wertverlust beim Auto!:
Inhalt
Wie sinkt der Fahrzeugwert?
Wer sich gerade ein neues Auto gekauft hat, überlegt sich eher selten, was sein Fahrzeug wert ist, wenn er es irgendwann wieder verkaufen will. Dabei wären solche Überlegungen gar nicht schlecht. Denn sobald der Wagen neu zugelassen ist, sinkt sein Wert.
Generell gilt, dass der Wertverlust eines Autos mit dem Gebrauch abnimmt. Das geschieht zwar konstant, aber nicht linear, sondern kurvenförmig. Im ersten Jahr ist der Wertverlust am größten.
Nach ungefähr drei Jahren pendelt sich der Preisverfall ein und ab diesem Zeitpunkt verliert ein Auto pro Jahr etwa fünf bis sechs Prozent an Wert.
Das erklärt den hohen und schnellen Wertverlust von Neuwagen. Ihr Restwert wird durch die Konkurrenz zu einem übergroßen Angebot an Fahrzeugen im gleichen Alter beeinflusst. Dazu gehören zum Beispiel die Vorführwagen der Autohändler, Jahreswagen und junge Gebrauchte, Leasingrückläufer und ausgemusterte Mietwagen.
Je länger ein Auto gefahren wird, desto geringer ist der Wertverlust im weiteren Verlauf. Denn ab dem zweiten Jahr verlangsamt sich der Preisverfall normalerweise. Als ungefähre Faustregel ist davon auszugehen, dass der Wertverlust in den ersten vier Jahren bei etwa 20 bis 25 Prozent liegt.
Bis ungefähr zum zehnten Jahr bleibt der Wertverlust anschließend beständig. Bei einem normalen Gebrauchsfahrzeug entspricht der Restwert nach zwanzig Jahren dann oft nur noch dem Materialwert.
Was beeinflusst den Wertverlust?
Alle Fahrzeugtypen verlieren im Laufe der Zeit an Wert. Ob es sich um eine Luxuslimousine, einen Sportwagen, einen SUV, ein Mittelklassefahrzeug oder einen Kleinwagen handelt, spielt dabei keine Rolle.
Zu den Kriterien, die sich auf den Restwert auswirken, gehören diese:
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Autotyp
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Marke und deren Image
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Zustand
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Alter
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Antriebsart
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Laufleistung
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Ausstattung
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Nachfrage auf dem Markt
Diese Faktoren sind aber nur Anhaltspunkte, die sich je nach Fahrzeug unterschiedlich stark auswirken. Bei Premiummarken zum Beispiel verläuft der Wertverlust insgesamt langsamer. Die Ausstattung fällt bei Mittelklassefahrzeugen ins Gewicht, während sie bei Kleinwagen nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Bei jedem Fahrzeug zählt hingegen ein technisch und optisch guter Zustand. Ein guter bis sehr guter Pflegezustand erhöht den Restwert deutlich. Wichtig ist deshalb, Wartungen und Inspektionen regelmäßig durchführen zu lassen und notwendige Reparaturen nicht aufzuschieben.
Auch eine gründliche Reinigung innen und außen sollte von Zeit zu Zeit erfolgen. Außerdem sollte im Fahrzeug nicht geraucht werden. Denn Gerüche lassen sich nur schwer wieder entfernen und mindern den Wert.
Generell trägt ein pfleglicher Umgang mit dem Fahrzeug zum Werterhalt bei. Steht ein Auto technisch einwandfrei und optisch tadellos da, kann das ein paar Jahre wettmachen und den Restwert höher ausfallen lassen, als er normalerweise wäre.
Welche Folgen hat ein Unfall für den Restwert?
Einen kurzen Moment nicht aufgepasst und schon hat es gekracht. Auch wenn es sich nur um einen kleinen Schaden handelt, hat jeder Unfall Auswirkungen auf den Wertverlust.
Denn nach einem Unfall ist das Auto ein Unfallwagen. Das gilt selbst dann, wenn eine Werkstatt den Schaden behoben und das Fahrzeug fachgerecht instandgesetzt hat.
Wenn jemand unverschuldet in einen Unfall verwickelt wird, haftet der Unfallverursacher für den entstandenen Wertverlust am Fahrzeug. In diesem Fall berechnet ein Gutachter die Wertminderung und die Kfz-Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers ersetzt den vorliegenden Wertverlust.
Dieser ergibt sich aus dem Alter des Autos, dem Umfang der Reparatur und dem Wiederbeschaffungswert, sofern ein wirtschaftlicher Totalschaden vorliegt.
Was gilt für Hagelschäden?
Bei einem Unwetter mit Hagelschauer können die Hagelkörner schnell Kratzer und Dellen hinterlassen. Bleiben nur minimale und unauffällige Schäden zurück, ist der Wertverlust kein Thema. Denn wenn die Werkstatt das Fahrzeug so reparieren kann, dass der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt ist, ändert sich am Fahrzeugwert nichts.
Anders sieht es aus, wenn sichtbare Sturmschäden zurückbleiben. Können tiefe Dellen nicht beseitigt oder die betroffenen Stellen nicht im originalen Farbton lackiert werden, ergibt sich ein Wertverlust.
Sind viele Kilometer gleichbedeutend mit einem höheren Wertverlust?
Es ist zwar nicht möglich, den Wertverlust eines Fahrzeugs anhand der Kilometerzahl auf den Cent genau zu berechnen. Trotzdem beeinflusst jeder gefahrene Kilometer den Restwert.
Einem baugleichen Fahrzeug, das jünger ist und eine höhere Laufleistung hat, wird immer ein niedrigerer Restwert beigemessen als einem Fahrzeug, das zwar älter ist, aber weniger Kilometer gelaufen ist.
Dabei spielen hier vor allem psychologische Gründe eine Rolle. Die meisten Leute gehen bei einer hohen Laufleistung automatisch von einem höheren Verschleiß aus.
In einigen Fällen mag das auch durchaus so sein. Andererseits kann ein Fahrzeug, das nur für Langstrecken genutzt wurde, trotz der höheren Laufleistung in einem besseren technischen Zustand sein als ein Fahrzeug, das ausschließlich auf sehr kurzen Strecken im Einsatz war.
Bei einem Fahrzeug, das über einen längeren Zeitraum kaum bewegt wurde, können Rostschäden oder Probleme mit der Elektronik auftreten. Allein der Tachostand sagt also noch nicht viel über den tatsächlichen Zustand aus.
Gibt es Übersichten zum Wertverlust?
Die Bewertungsseite „Schwacke“ erstellt zusammen mit „Auto Bild“ jedes Jahr eine Auto-Wertverlust-Tabelle für die Gebrauchtwagen mit dem geringsten Wertverlust.
Dabei werden einheitliche Kriterien angewendet und neben marken- und modellspezifischen Daten auch externe Faktoren berücksichtigt. Wer über den Kauf eines Neuwagens nachdenkt, kann sich an der Tabelle orientieren.
Der Restwert des vorhandenen Fahrzeugs lässt sich über die Schwacke-Liste ermitteln.
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Thema: Bericht rund um den Wertverlust beim Auto
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