Bericht: 5 Fragen zu Überspannungsschäden

Bericht: 5 Fragen zu Überspannungsschäden

In Deutschland werden jedes Jahr bis zu einer Million Blitze verzeichnet. Rund ein Drittel der Blitze schlägt ein, die mögliche Folge ist Überspannung an und in Gebäuden. Vor allem elektronische Geräte können dadurch beschädigt oder sogar komplett zerstört werden. Doch wie entstehen Überspannungsschäden? Woran sind sie zu erkennen? Und wie lassen sie sich vermeiden?

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Bericht 5 Fragen zu Überspannungsschäden

Wir beantworten fünf Fragen zu Überspannungsschäden!:

  1. Wie kommt es zu Überspannungsschäden?

Auch wenn Gewitter überaus faszinierende Naturschauspiele sind, können Blitzeinschläge erhebliche Schäden verursachen. Zwar werden in Deutschland glücklicherweise nur wenige Personen verletzt.

Doch die elektrischen Impulse können hohe Sachschäden verursachen. Vor allem Elektrogeräte sind betroffen.

Das Tückische ist, dass Überspannungsschäden oft nicht sofort erkennbar sind. Anders als ein Blitzeinschlag, der deutlich sichtbare Schäden hinterlässt, macht sich Überspannung am Fernseher, Computer, dem WLan-Router und anderen angeschlossenen Geräten oft erst später bemerkbar.

Überspannungsschäden sind die Folge von Spannungsspitzen in Leitungen. Sie können durch einen Blitzeinschlag, aber zum Beispiel auch im Zuge von Arbeiten des Netzbetreibers an der Leitung verursacht werden.

Ein Blitz kann genug Energie erzeugen, um ein Elektrogerät zu beschädigen, das bis zu zwei Kilometer entfernt ist.

Zwar dauert die Spannungserhöhung weniger als eine Tausendstelsekunde an. Allerdings übersteigt sie die übliche Betriebsspannung von Geräten um ein Vielfaches. Elektrische Impulse mit einer hohen Intensität können dabei vor allem vernetzte Abnehmer wie Telefon-, Kommunikations- und Alarmanlagen massiv beschädigen.

Hoch intensive Elektroimpulse müssen nicht zwangsläufig auf Blitze zurückgehen. Als Ursache ist zum Beispiel auch ein Kurzschluss möglich, der durch ein kaputtes Gerät oder Feuchtigkeit ausgelöst wurde.

Schwankungen in der Stromleitung können eine weitere Ursache für Überspannungsschäden sein.

  1. Was sind die häufigsten Ursachen für Überspannungsschäden?

Schäden und Kurzschlüsse gehen am häufigsten zurück auf eine Überspannung

  • beim Ein- und Ausschalten von Endgeräten,

  • durch einen Blitzeinschlag direkt im Gebäude oder in der näheren Umgebung,

  • nach einem Stromausfall oder Schwankungen bei der Energiezufuhr.

Schlägt der Blitz direkt in ein Gebäude ein, sind weitreichende Sachschäden mit Feuer, Überschwemmung und einem Totalausfall der elektrischen Systeme mögliche Folgen.

Doch auch wenn der Blitz weiter weg einschlägt, kann die Energie durch die Strom- und die Telekommunikationsleitungen ins Gebäude kommen. Das kann zu einem Zusammenbruch der Systeme und einem umfangreichen Verlust der Daten führen.

  1. Woran sind Überspannungsschäden zu erkennen?

Schlägt ein Blitz in einen Baum oder ein Hausdach ein, ist der Einschlag weder zu übersehen noch zu überhören. Das Holz oder die Dachziegeln zerbersten, sind verkohlt und offensichtlich kaputt.

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Im Unterschied dazu zeigt sich ein Blitzeinschlag in eine elektrische Leitung entweder gar nicht oder lediglich durch einen kurzen Stromausfall oder einen Kurzschluss.

Dabei kann der Blitz mehrere hundert Meter weit entfernt eingeschlagen sein und trotzdem im eigenen Haus Schäden verursachen.

Überspannungsschäden werden erkennbar, wenn die Geräte oder Systeme nach einem Gewitter eingeschaltet werden sollen und dann plötzlich gar nicht mehr oder nur noch eingeschränkt funktionieren.

Betroffen können die verschiedensten Geräte und Systeme sein. Fernseher und Videogerät, Computer und Smartphone, der WLan- Router oder die Waschmaschine und die Geräte in der Küche können Überspannungsschäden genauso zum Opfer fallen wie die Alarmanlage, Rollladensysteme, ein automatisches Garagentor oder die Heizung.

  1. Welche Versicherung ist für Überspannungsschäden zuständig?

Falls ein Blitz oder Kurzschluss Überspannungsschäden verursacht hat, sollte die Versicherung umgehend benachrichtigt werden.

Welche Versicherung zuständig ist, hängt vom Schaden ab:

  • Die Gebäudeversicherung übernimmt Schäden durch Blitzeinschläge am Gebäude, also zum Beispiel am Dach, den Wänden oder den Fenstern.

  • Die Hausratversicherung reguliert Überspannungsschäden an Elektrogeräten, elektronischen Systemen und anderen Anlagen, die zum Hausrat gehören.

Wichtig dabei ist, genau zu dokumentieren, wann wie woran welcher Schaden entstanden ist. Beschädigte Geräte also nicht entsorgen, sondern solange aufbewahren, bis der Versicherungsfall abgeschlossen ist.

  1. Wie lassen sich Überspannungsschäden verhindern?

Die Folgen von Blitzeinwirkungen können erheblich sein. Ein Blitzeinschlag in ein Gebäude oder eine elektrische Leitung betrifft nicht nur die angeschlossenen Endgeräte. Auch Generatoren und Kabelisolierungen halten der enormen elektrischen Spannung nicht stand.

Ein Blitzschutzsystem hilft, Überspannungsschäden zu verhindern.

Dabei setzt sich so ein System aus einem äußeren und einem inneren Blitzschutz zusammen:

  • Die wichtigste Komponente des äußeren Blitzschutzes ist der Blitzableiter. Er leitet einen Blitz ab, bevor dieser auf das Dach, den Schornstein, die Satellitenschüssel oder einen anderen Gebäudeteil trifft. Dazu lenkt der Blitzableiter den Blitz auf eine Erdungsanlage, die den Blitz sicher in den Boden abführt.
  • Um eine Überspannung im Stromnetz und Schäden an Elektrogeräten zu verhindern, muss der äußere Blitzschutz durch einen inneren Blitzschutz ergänzt werden. Infos und Tipps, wie so ein mehrstufiger Überspannungsschutz aussehen kann, gibt unter anderem das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Seit 2016 ist vorgeschrieben, dass jeder Neubau gemäß DIN VDE 0100-443 und -534 mit Überspannungsschutzmaßnahmen ausgestattet sein muss. Doch unabhängig davon können und sollten die Geräte geschützt werden.

Dazu sollten die Stecker von sämtlichen Geräten und Systemen gezogen werden, wenn ein Unwetter droht oder sie gerade ohnehin nicht genutzt werden. Auch Telefon- und Antennenkabel sollten abgezogen werden. Sinnvoll ist diese Maßnahme während des Urlaubs ebenfalls.

Denn wenn nach einem Stromausfall oder Kurzschluss der Strom wieder fließt, kann es zu Schwankungen kommen, die empfindliche Geräte oft nicht vertragen. In Betrieb genommen werden sollten Elektrogeräte erst dann wieder, wenn das Gewitter vorbei ist.

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Und:

Besonders empfindliche oder teure Geräte werden am besten nicht direkt in der Steckdose, sondern über eine geprüfte Steckdosenleiste angeschlossen. Sie bietet Schutz vor Überspannungsschäden und lässt sich außerdem bequem ein- und ausschalten.

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