Bericht: 7 Mythen über Muskelkater im Check
Für viele Menschen ist Muskelkater untrennbar mit Sport verbunden. Gleichzeitig ranken sich um die lästige und schmerzhafte Begleiterscheinung zahlreiche Legenden, Gerüchte und Halbwahrheiten. In diesem Bericht knüpfen wir uns sieben Mythen über Muskelkater vor und unterziehen sie einem Check.
Inhalt
- 1 Mythos 1: Nach einem effektiven Training muss Muskelkater auftreten
- 2 Mythos 2: Wer regelmäßig Sport treibt, bekommt keinen Muskelkater mehr
- 3 Mythos 3: Gezieltes Aufwärmen verhindert Muskelkater
- 4 Mythos 4: Die richtige Ernährung beugt Muskelkater vor
- 5 Mythos 5: Muskelkater wird durch Übersäuerung verursacht
- 6 Mythos 6: Magnesium lindert Muskelkater
- 7 Mythos 7: Massagen helfen gegen Muskelkater
- 8 Was hilft wirklich gegen Muskelkater?
Mythos 1: Nach einem effektiven Training muss Muskelkater auftreten
Erst wenn die Muskulatur richtig beansprucht und bis ans Limit belastet wurde, stellt sich Schmerz ein. Folglich ist Muskelkater der Beleg dafür, dass der Sport effektiv war. Diese Schlussfolgerung ist falsch.
Beanspruchte Muskeln und über-beanspruchte Muskeln sind nicht das Gleiche. Richtig ist zwar, dass die Muskeln gefordert werden müssen, damit sie wachsen. Sie zu überfordern, ist aber nicht notwendig.
Dass ein Training die richtige Intensität hatte, bemisst sich nicht an Muskelkater. Ebenso wie der Umstand, keinen Muskelkater zu bekommen, kein Anzeichen für ein zu lasches Workout ist.
Mythos 2: Wer regelmäßig Sport treibt, bekommt keinen Muskelkater mehr
Ein häufiger Irrglaube ist, dass Muskelkater nur bei ungeübten Sportlern und Anfängern auftritt. Dabei können sogar erfahrene Profis, die jeden Tag Sport machen, Muskelkater bekommen.
Das ist vor allem dann der Fall, wenn ungewohnte Bewegungen, neue Übungen oder auch zusätzliche Gewichte ins Training einfließen. Muskelkater kann also jeden betreffen, egal wie sportlich er ist.
Mythos 3: Gezieltes Aufwärmen verhindert Muskelkater
Sich vor dem Workout richtig aufzuwärmen und danach noch einmal ein Stretching durchzuführen, soll Muskelkater vorbeugen. Tatsächlich lässt sich diese Annahme wissenschaftlich nicht belegen.
Vor allem das Aufwärmen vor dem Training ist zwar wichtig, um das Verletzungsrisiko zu senken.
Es gibt aber keine direkte Möglichkeit, um Muskelkater zu verhindern. Möglich ist lediglich, den Heilungsprozess zu unterstützen, wenn die Muskeln schon schmerzen.
Mythos 4: Die richtige Ernährung beugt Muskelkater vor
Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung ist für die Gesundheit und die körperliche Leistungsfähigkeit sehr wichtig. Muskelkater lässt sich dadurch aber nicht vermeiden.
Forscher der Universität von Westminster haben herausgefunden, dass eine Ernährung mit reichlich Omega-3-Fettsäuren bewirken kann, dass die Muskeln nach dem Sport weniger stark schmerzen.
Allerdings müssten dafür mindestens vier Wochen lang jeden Tag drei Kapseln mit 1.000 mg Omega-3 eingenommen werden. Erst nach der konsequenten Einnahme der Nahrungsergänzungsmittel zeigt sich ein Effekt. Und auch er verhindert den Muskelkater nicht, sondern mildert ihn lediglich ab.
Mythos 5: Muskelkater wird durch Übersäuerung verursacht
Die Wissenschaft ging lange Zeit davon aus, dass Muskelkater die Folge einer Übersäuerung ist. Bei Belastung entsteht Milchsäure, das sogenannte Laktat. Die Schmerzen würden entstehen, weil die Muskeln das Laktat nicht schnell genug abbauen können.
Inzwischen ist bekannt, dass kleine Verletzungen in den Muskelfasern die Ursache von Muskelkater sind.
Der Körper beginnt nach 18 bis 20 Stunden damit, die Miniverletzungen zu reparieren. Das ist auch der Grund, warum Muskelkater nicht direkt nach dem Sport, sondern erst am nächsten Tag auftaucht.
Mythos 6: Magnesium lindert Muskelkater
Es stimmt, dass Magnesium eine wichtige Rolle spielt, wenn es um die Regeneration der Muskulatur geht. Akutem Muskelkater mit Magnesium entgegenzuwirken, ist aber praktisch unmöglich.
Denn dafür wäre es notwendig, die empfohlene Dosis von maximal 800 mg pro Tag erheblich zu überschreiten. Auf Dauer hätte das eine Schädigung der Nieren zufolge.
Mythos 7: Massagen helfen gegen Muskelkater
Massagen kurbeln die Durchblutung des Gewebes an und sollen deshalb dazu beitragen, dass die unangenehmen Muskelschmerzen schneller verschwinden. Tatsächlich kann eine sehr sanfte Massage ohne Druck einen wohltuenden Effekt haben.
Wichtig ist aber, dass die Muskeln wirklich nur ganz leicht und behutsam massiert werden. Denn Druck könnte bewirken, dass die kleinen Risse in den Muskelfasern noch größer werden. Das würde die Schmerzen verstärken.
Was hilft wirklich gegen Muskelkater?
Wurden die Muskeln überbeansprucht, braucht der Körper einfach Zeit, um sich zu erholen. Dabei ist es normal, wenn der Muskelkater drei bis sieben Tage anhält.
Möglich ist allerdings, den Körper bei der Regeneration zu unterstützen. Es gibt zwar noch keine wissenschaftlichen Belege, aber in der Praxis haben sich die beiden folgenden Tipps bewährt:
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Wärme: Weil Wärme die Durchblutung fördert und schmerzlindernd wirkt, trägt sie dazu bei, dass sich die Muskelfasern schneller reparieren können. Entspannende Duschen, ausgiebige Bäder oder Saunagänge machen den Muskelkater erträglicher und tun gut.
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Leichtes Training: Bei Muskelkater sollten intensive Belastungen oder anspruchsvolle Workouts vermieden werden. Nur ein bisschen Bewegung genügt völlig. Diese Form des Trainings wird auch als Regenerationstraining bezeichnet.
Auch wenn Muskelkater unangenehm ist, erfüllt er einen wichtigen Zweck. Der Körper signalisiert auf diese Weise nämlich, dass die Muskulatur stark beansprucht ist und jetzt Zeit braucht, um sich zu erholen. Deshalb sollte ein intensives und anstrengendes Training pausieren. Sobald sich die Muskeln regeneriert haben, kann das Workout auch wieder anspruchsvoller werden.
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Thema: Bericht: 7 Mythen über Muskelkater im Check
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