Bericht: Wann wird es Zeit für neue Reifen?

Bericht: Wann wird es Zeit für neue Reifen?

Klar: Bei Rissen, einem Plattfuß und anderen offensichtlichen Beschädigungen führt kein Weg am Reifenwechsel vorbei. Doch so einfach lässt sich mit bloßen Auge eben nicht immer erkennen, ob die Reifen erneuert werden müssen.

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Reifen prüfen

Dabei sind intakte und griffige Reifen ein sehr wichtiger Faktor, wenn es um die Sicherheit geht. Sind die Reifen abgefahren oder schon älter, muss ein frischer Reifensatz her.

Im folgenden Bericht geben wir Infos und
Tipps zur Frage, wann es Zeit wird für neue Reifen:

 

Das Alter der Reifen

Manchmal wurden Reifen so gut wie gar nicht benutzt und ihr Profil ist schön deutlich und noch sehr hoch. Die Reifen sehen also praktisch aus wie neu. Trotzdem kann es sein, dass diese Reifen nicht mehr verkehrssicher sind. Nämlich dann, wenn die Reifen schon ein paar Jahre alt sind.

Denn die Gummimischung wird mit zunehmendem Alter hart. Dadurch ermüdet das Material und wird brüchig.

Die Empfehlungen lauten deshalb:

  • Sommerreifen, die älter sind als acht Jahre, sollten nicht mehr verwendet werden.
  • Winterreifen, die über sechs Jahre alt sind, sollten nicht mehr benutzt werden.
  • Spätestens nach zehn Jahren wird es bei allen Reifen Zeit für einen Austausch.

Wie alt Reifen sind, lässt sich anhand der sogenannten DOT Nummer ablesen. Diese Nummer ist bei jedem Reifen in die Reifenflanke eingeprägt. Dabei beinhaltet die DOT Kennzeichnung mehrere Angaben, darunter beispielsweise die Reifengröße. Die letzten vier Ziffern der Nummer wiederum informieren meist über den Produktionszeitraum. Die beiden ersten Ziffern stehen dabei für die Produktionswoche und die beiden hinteren Ziffern für das Herstellungsjahr. Lautet die vierstellige Zahl beispielsweise 2517, bedeutet das also, dass der Reifen in der 25. Woche des Jahres 2017 produziert wurde.

Übrigens:

Gesetzliche Vorgaben zum Reifenalter gibt es nicht. Und auch auf den Versicherungsschutz hat das Alter der Reifen keinen Einfluss. Der Autofahrer begeht also keine Ordnungswidrigkeit und riskiert auch seinen Versicherungsschutz nicht allein dadurch, dass er auf alten Reifen unterwegs ist. Allerdings fordern sowohl der Gesetzgeber als auch die Versicherungen, dass die Bereifung verkehrssicher sein muss.

 

Die Profiltiefe der Reifen

Ein sicheres Anzeichen für die Abnutzung ist die Profiltiefe. Denn wenn der Reifen über die Straße rollt, hat die Gummimischung ständig Kontakt zum Asphalt. Diese Reibung hat zur Folge, dass sich das Profil auf den Laufflächen zunehmend abreibt.

Noch mehr Abrieb besteht beim Anfahren und bei Bremsmanövern. Andererseits hat das Profil entscheidenden Einfluss auf die Fahreigenschaften. Je höher das Profil ist, desto besser haftet der Reifen auf der Straße. Umgekehrt können abgefahrene Reifen vor allem auf nassen, verschneiten und losen Untergründen zum Problem werden.

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Denn je niedriger das Profil ist, desto länger ist der Bremsweg, desto stärker ändert sich das Kurvenverhalten und desto größer ist die Gefahr, dass der Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verliert. Zudem wird etwa auf einer regennassen Fahrbahn das Wasser nicht mehr effektiv abgeleitet. Stattdessen entsteht zwischen dem Reifen und der Fahrbahn ein durchgehender Wasserfilm und es kommt zum sogenannten Aquaplaning.

Die Profiltiefe, die Reifen haben müssen, ist gesetzlich geregelt. In Deutschland finden sich die Regelungen in § 36 Abs. 3 der Straßenverkehrs-Zulassung-Ordnung (StVZO). Demnach gilt, dass die Profiltiefe durchweg mindestens 1,6 Millimeter betragen muss. Diese Mindestprofiltiefe ist aber nicht nur in Deutschland, sondern EU-weit vorgeschrieben. Allerdings empfehlen Experten aus Sicherheitsgründen, die Reifen schon früher zu erneuern:

  • Sommerreifen sollten ausgetauscht werden, wenn die Profiltiefe weniger als 2,5 Millimeter beträgt.
  • Winterreifen sollten ersetzt werden, wenn die Profiltiefe auf unter 4 Millimeter sinkt.

Übrigens:

Gerät der Autofahrer in eine Verkehrskontrolle und stellt die Polizei abgefahrene Reifen fest, droht ein Bußgeld. Auch mit der Versicherung kann es Ärger geben, wenn es zu einem Unfall kommt und die Reifen die vorgeschriebene Mindestprofiltiefe unterschreiten.

Denn die Versicherung kann grobe Fahrlässigkeit unterstellen und die Leistung verweigern. Eine Ausnahme gilt nur dann, wenn ein Gutachten eindeutig feststellt, dass der Unfall auch mit Reifen mit gutem Profil nicht hätte vermieden werden können. Probleme gibt es außerdem bei der Hauptuntersuchung. Stark abgefahrene oder beschädigte Reifen sind nämlich ein erheblicher Mangel, der dazu führen kann, dass die Plakette nicht zugeteilt wird.

 

Der richtige Reifendruck

Ein zu niedriger Reifendruck kann auf Dauer dazu führen, dass es im Reifeninneren zu Beschädigungen kommt. Solche Reifenschäden sind von außen nicht sichtbar, äußern sich dann aber schlimmstenfalls durch beispielsweise platte Reifen oder sogar Reifenplatzer.

Welcher Reifendruck optimal ist, steht in den Fahrzeugpapieren oder kann beim Fahrzeughersteller erfragt werden. Als Empfehlung in diesem Zusammenhang gilt, dass der Reifendruck um 0,2 Bar über dem angegebenen Wert liegen kann. Um 0,2 Bar höher sollte der Reifendruck außerdem grundsätzlich sein,

  • wenn eine längere Fahrt auf der Autobahn ansteht und
  • wenn das Fahrzeug beladen ist, beispielsweise bei einer Urlaubsfahrt.

Eine Überprüfung des Reifendrucks sollte der Autofahrer regelmäßig vornehmen. Eine gute Gelegenheit ist beispielsweise beim Tanken. Stellt sich heraus, dass der Reifendruck zu niedrig ist, kann der Reifen entsprechend aufgepumpt werden. Hält der Reifen den Druck nicht, sollte der Fahrer prüfen lassen, ob möglicherweise ein Reifenschaden vorliegt, der einen Reifenwechsel notwendig macht.

Übrigens:

Der Reifendruck sollte am besten bei kalten Reifen gemessen werden. Denn Luft dehnt sich durch Wärme aus. Das hat zur Folge, dass ein höherer Reifendruck angezeigt wird. Bei warmen Reifen sollte der Reifendruck deshalb 0,3 Bar über dem angegebenen Wert liegen.

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Hier schreiben Marion Kalinski - Deutschlehrerin, Armin Wischhusen - freier Journalist, Christian Gülcan - Redakteur und Inhaber Artdefects Media Verlag, sowie Denise Menke - Inhaberin einer Presseagentur, Canel Gülcan - Studentin Germanistik / Deutsch auf Lehramt. Wir möchten Wissenswertes zu Themen vermitteln, die aktuell in Deutschland sind , sowie diverse Anleitungen und Tipps für Verbraucher, Schule, Studium oder Beruf weitergeben.

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