Unterschiede Beurteilung und Kommentar

Worin liegen die Unterschiede zwischen Bericht, Beurteilung und Kommentar? 

Im journalistischen Sinne gibt es klare Definitionen für die einzelnen Textformen. Schreibt jedoch ein Laie oder ein Autor in einem Onlineblog beispielsweise einen Test-, Produkt- oder Reisebericht, scheinen die Grenzen zwischen einem Bericht im klassischen Sinne, einer Beurteilung und einem Kommentar in vielen Fällen fließend.

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Damit stellt sich dann allerdings die Frage, wodurch sich die einzelnen Textgattungen im Einzelnen definieren und worin die Unterschiede zwischen einem Bericht, einer Beurteilung und einem Kommentar liegen.

 

Übersicht: 

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Ein Bericht ist eine Textform, die über einen Sachverhalt, eine Handlung oder ein Erlebnis informiert. Im Zusammenhang mit dem Zeitungswesen wird anstelle eines Berichtes auch von einer Meldung oder einer Nachricht gesprochen, wobei zu dem wesentlichen Merkmal eines Berichtes gehört, dass dieser objektiv und ohne persönliche Wertungen des Autors verfasst wird.

Der Inhalt eines Berichtes beantwortet die sogenannten W-Fragen, also wer beteiligt war, wo und wann sich die Handlung ereignete, was wie geschah und wodurch es dazu kam, aus welchen Quellen die Informationen stammen und welche Folgen das Ereignis hat.

Der Sprachstil eines Berichtes ist immer sachlich und präzise, aber eher knapp, ohne innere Handlung und ohne wörtliche Reden. Zudem gibt es innerhalb eines Berichtes, der immer im Präteritum geschrieben wird, keine Zeitsprünge.

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Eine Beurteilung gibt wieder, wie ein Sachverhalt, eine Person oder ein Ereignis wahrgenommen werden und ist damit eine Art Urteil im nichtrechtlichen Sinne.

Prinzipiell konzentriert sich eine Beurteilung jedoch nicht auf einen einzeigen Aspekt, sondern betrachtet das Thema im Ganzen.

In aller Regel wird eine Beurteilung von einer Einzelperson oder einem begrenzten Personenkreis verfasst, so dass sie vielfach subjektiv geprägte Aussagen und Wertungen enthält. Im weiteren Sinne ist eine Beurteilung damit mit einem Erfahrungsbericht oder Produkttest vergleichbar.

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Ein Kommentar gibt die eigene Meinung zu einem bestimmten Thema wieder, wobei der Verfasser seinen Namen in den meisten Fällen nennt.

Nach Artikel 5 des Grundgesetztes muss ein Kommentar im Journalismus als solcher gekennzeichnet sein, denn die Trennung zwischen Information und Meinung muss für den Leser sichtbar sein. Die Aufgabe eines Kommentars liegt aber nicht nur in der Äußerung der eigenen Meinung, sondern vielmehr darin, den Leser zur Bildung seiner Meinung anzuregen.

Dazu sollte ein Kommentar weitere Hintergrundinformationen zu dem jeweiligen Thema enthalten, die Zusammenhänge aufzeigen und sich mit unterschiedlichen Auffassungen auseinandersetzen. Insofern können Kommentare einen erklärenden, argumentierenden oder bewertenden Charakter haben.

Unterarten des Kommentars sind Leitartikel, Glossen und Kolumnen.

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Thema: Unterschiede zwischen Berichten, Beurteilungen und Kommentaren

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