So hält man eine überzeugende Rede

So hält man eine überzeugende Rede 

Vor einer Rede oder einem Referat nervös zu sein, ist völlig normal und geht nicht nur Laien und Gelegenheitsrednern, sondern auch Profis so.

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Schließlich steht der Redner alleine auf der Bühne, weiß alle Blicke auf sich gerichtet und kann nie ganz ausschließen, den Faden zu verlieren, sich zum Gespött zu machen oder schlimmstenfalls sogar ausgebuht zu werden.

Beruhigenderweise ist es aber so, dass das Halten von Reden und Referaten nichts anderes als ein Handwerk ist, dass in erster Linie nicht Talent, sondern schlichtweg Übung erfordert. Zudem gibt es einige Tipps und kleine Tricks, die letztlich aus jedem einen guten Redner machen.

Hier nun also die wichtigsten Punkte, um eine überzeugende Rede zu halten:  

Die Rede ist für das Publikum!

Nicht der Redner selbst oder die Inhalte der Rede entscheiden über den Erfolg oder den Misserfolg, sondern in erster Linie das Publikum. Das bedeutet, ein guter Redner zeichnet sich nicht allein dadurch aus, dass er viel von seinem Fachgebiet versteht, sondern vor allem dadurch, dass er sein Publikum überzeugen kann.

Daher sollte der Redner immer versuchen, einen Bezug zu seinen Zuhörern herzustellen. Berichtet der Ortsbürgermeister beispielsweise lang und breit davon, wie das Rathaus saniert werden soll, werden die Zuhörer vermutlich recht schnell gelangweilt reagieren. Zeigt er jedoch auf, welchen konkreten Nutzen die Zuhörer von der Sanierung haben werden, wird er Interesse ernten.

Vor allem bei trockenen oder sehr komplexen Themen ist außerdem wichtig, eine verständliche und lebendige Sprache zu sprechen. Trockene Fachbegriffe aneinanderzureihen, wird wenig bringen und kaum überzeugend ankommen.

Für Zuhörer ist wichtig, sich Bilder machen zu können, um sich die Inhalte einzuprägen. Daher sollte der Redner mit Bildern und Worten seiner Zuhörer sprechen. Möchte er beispielsweise ein besonders hochwertiges Produkt erklären, kann er mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln oder hohen Sicherheitsstandards in Fahrzeugen argumentieren, um seinen Zuhörern auf diese Weise zu erläutern, dass sie in diesen Bereichen auch nicht auf minderwertige Waren zurückgreifen möchten. 

Eine Rede zu halten bedeutet Reden und nicht Vorlesen!

Natürlich muss und sollte niemand eine lange Rede auswendig lernen, denn ein Text, der auswendig vorgetragen wird, klingt oft wenig überzeugend. Zudem ist das Risiko enorm, den Faden zu verlieren oder sich durch Zwischenrufe und -fragen aus dem Konzept bringen zu lassen.

Allerdings sollte der Redner seinen Vortrag auch nicht einfach nur ablesen oder die ganze Zeit über auf eine Leinwand starren.

Wichtig beim Halten einer Rede ist der Blickkontakt mit dem Publikum. Sinnvoll ist daher, die wichtigsten Stichworte zu notieren und die Sätze am Rednerpult dann auszuformulieren. Auf diese Weise hat der Redner einen Leitfaden, an dem er sich während seines Vortrages orientieren kann. Gleichzeitig ist aber auch sichergestellt, dass der Redner tatsächlich mit seinem Publikum kommuniziert. 

Klare und verständliche Aussagen!

Ein simpler, aber umso wirksamerer Tipp für gelungene Reden stammt von Kurt Tucholsky. Er riet Rednern schlicht: “Hauptsätze, Hauptsätze, Hauptsätze!“

Das bedeutet, der Redner sollte immer klar auf den Punkt kommen und seine Sätze so kurz und unkompliziert zu machen, wie nur irgend möglich. Lange Schachtelsätze sind schwer nachzuvollziehen und eine Rede kann nicht überzeugen, wenn sich die Zuhörer nach jedem Satz fragen müssen, was der Redner eigentlich gesagt und was er damit gemeint hat. 

Persönliches weckt das Interesse!

Menschen interessieren sich für andere Menschen, sei es aus Mitgefühl, aus Neugier oder auch aus Schadenfreude. Diese Eigenschaft kann und sollte sich der Redner zunutze machen.

Lässt der Redner Persönliches in seine Rede einfließen, stellt er sich nicht über sein Publikum, sondern signalisiert, dass auch er nicht perfekt ist und vor allem aus eigener Erfahrung um die Bedürfnisse und Belange seiner Zuhörer weiß.

Gleiches gilt, wenn der Redner über sich selbst lachen kann und sich selbst nicht so furchtbar ernst nimmt. Verspricht sich der Redner beispielsweise, wirkt er sehr viel ehrlicher, souveräner und überzeugender, wenn er seinen Fehler mit einem Augenzwinkern oder einem passenden Spruch kommentiert. Versucht er hingegen, den Fehler zu überspielen, hinterlässt dies oft einen unsicheren oder arroganten Eindruck.    

Spontan bleiben!

Eine Rede wird für das Publikum gehalten und dieses sollte auch aktiv mitwirken können. Das bedeutet, der Redner sollte nicht nur starr sein Konzept herunterbeten, sondern auf Zwischenrufe oder Fragen eingehen.

Zwischenrufe sind ein Ausdruck dafür, dass das Publikum zuhört und Interesse zeigt und genau dies sollte der Redner würdigen. Geht er weder auf Fragen noch auf Bemerkungen ein, erweckt dies den Eindruck, der Redner kann aufgrund mangelnder Kompetenz oder möchte wegen nicht vorhandener Kritik- und Diskussionsfähigkeit nicht weiter auf die Kommentare eingehen.  

Immer schön langsam!

Wer nervös ist, neigt dazu, schneller zu sprechen. Gerade bei einer Rede ist es aber wichtig, hin und wieder Pausen zu machen, damit das Publikum die Inhalte verdauen und nachvollziehen kann.

Als Grundregel gilt daher, dass es immer besser ist, zu langsam zu sprechen, als zu schnell. Ein langsameres Redetempo bietet außerdem den Vorteil, dass besonders wichtige Passagen durch eine etwas schnellere und lautere Sprache betont werden können.

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Ein Gedanke zu „So hält man eine überzeugende Rede“

  1. Das sind sehr gute Tipps! Aber wenn ich eine Zeitbegrenzung von max. 3:00 Min habe, ist es schwer langsam zu reden. Vor allem bei dem Thema Medien.

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